Lösungen suchen…
Wir drei Enkeltöchter sind berufstätig, unsere Mutti befindet sich in ihrem wohlverdienten Ruhestand. Wie sieht eine für alle akzeptable Lösung aus? Die Wahl fiel auf Borsdorf, da unsere Mutti und Heike in diesem Ort wohnen. Uns war wichtig, dass nächste Angehörige als Ansprechpartner in unmittelbarer Umgebung leben, das spart Zeit, und im Notfall ist man umgehend vor Ort. Wir, Sylke und Jana, können die Besuche bei Oma mehr oder weniger mit unserem Arbeitsweg verbinden. Aber leider gibt es in Borsdorf kein betreutes Wohnen. Der Winter stand vor der Tür und wir mussten DIE Entscheidung treffen! Wir wollten kein Risiko mehr eingehen. Oma fiel das Handling mit der Kohleheizung immer schwerer. Auch die tägliche Versorgung mit einer warmen Mahlzeit war nicht sichergestellt und wir befürchteten, dass sie beim Kochen ein Feuer verursachen könnte. Ein Umzug war also unumgänglich.
…und finden
Je näher der Termin rückte, umso unruhiger wurden wir. Sylke hatte vor Jahren mit Oma eine Patientenverfügung und eine Generalvollmacht notariell ausfertigen lassen. So waren wir in der „glücklichen“ Lage, Omas alte Wohnung kündigen und mit dem neuen Vermieter einen Mietvertrag abschließen zu können. Wir haben eine Wohnung in einem Haus gefunden, im dem neben einer Zahnarztpraxis alle Mietparteien Rentner sind. Das Haus ist mit Fahrstuhl und zentraler Heizung ausgestattet – also Komfort des 20. Jahrhunderts.
Für unsere Oma wollten wir von der Einrichtung her so wenig Veränderungen wie möglich vornehmen. Sie sollte auf jeden Fall von vertrauten Sachen und Möbelstücken umgeben sein. Für den Umzug brauchten wir jede helfende Hand aus der Familie. Wir hielten es für besser, unsere Oma am Tag des Umzuges nicht dabei zu haben. Wir standen schließlich vor der großen Aufgabe, einen Hausrat von 4 Zimmern, Küche, Bad, Keller, Garage, Gartenlaube und Schuppen auf 2 Zimmer, Küche, Bad und kleiner Kellerbox zu verkleinern. Wir versuchten, dies der Oma verständlich zu machen, wollten ihr aber auf gar keinen Fall vermitteln, dass ihr über 50 Jahre angesammelter Hausrat zum großen Teil entsorgt werden muss. Verständlicher Weise löste dies Ängste bei ihr aus. Damit ihr der Abschied nicht so schwer fiel, ermutigten wir Oma dazu, den Hausrat gemeinsam mit uns zu sichten und soweit möglich in Umzugskartons zu verpacken. Einige Wochen vor dem Umzug haben wir damit begonnen. Wir haben Sachen eingepackt, beim Besuch eine Woche später waren zahlreiche Kartons wieder aus- bzw. umgepackt. Es war alles nicht einfach, nicht nur für unsere Oma.
(Fortsetzung folgt)