Angehörige

In 20 Jahren werden doppelt so viele Menschen wie jetzt an Demenz leiden. Das Einbüßen geistiger Fähigkeiten im Alter ist ein Phänomen, das mit der Überalterung unserer Gesellschaft zusammen anwächst. Wir fassen es unter dem Begriff der Demenz zusammen und versuchen, möglichst wenig darüber nachzudenken, ob es uns einmal betreffen könnte. Darum stehen viele Angehörige, die Demenzkranke pflegen, alleine da.Plötzlich weiß ein geliebter Verwandter plötzlich nicht mehr, wo er ist. Er erkennt sie nicht mehr. Ist nicht mehr fähig, einfachste Dinge zu tun. Verwendet Einrichtungsgegenstände fremd. Wird charakterlich ein anderer, wird ungehalten und ruhelos, irrt umher, läuft sogar davon… Es sind ganz unterschiedliche Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen. Sie haben alle gemeinsam, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können. Und sie alle erschrecken, verängstigen die Angehörigen.

Doch ein würdevolles Leben mit der Diagnose Demenz ist möglich. Nehmen Sie schon bei ersten Anzeichen der Erkrankung Hilfe in Anspruch! Denn im Anfangsstadium kann noch viel getan werden. Sprechen Sie mit ihrem örtlichen Pflegedienst. Er kann Ihnen Adressen und Ansprechpartner nennen. Auch die Krankenkasse kennt sich aus. Fragen Sie nach kostenlosen Pflegelehrgängen. Gehen Sie in eine Selbsthilfegruppe, sprechen Sie mit anderen Betroffenen. Lassen Sie sich helfen bei der Beantragung von  Pflegestufen. Menschen mit Demenz, die im  häuslichen Bereich betreut werden, haben nach Begutachtung und Bestätigung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse einen Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen (nach § 45a Abs. 1 SGB XI). Das gilt auch, wenn es nicht für die Einstufung in die Pflegestufe I reicht, weil kein oder nur ein zu geringer Hilfebedarf an unterstützenden Maßnahmen der Grundpflege (Körperpflege) besteht.

Unverzichtbar für pflegende Angehörige: Nehmen Sie Hilfsangebote an! Denken Sie auch an Ihre Gesundheit und nutzen Sie Betreuungszeiten durch andere für Ihr eigenes Wohlbefinden. Vergessen Sie nicht: Sie können nur gut pflegen, wenn es Ihnen selbst auch gut geht. Erkundigen Sie sich nach Schulungen, in denen Ihnen der richtige Umgang mit der Krankheit erklärt wird und Sie somit das Handeln Ihrer erkrankten Angehörigen besser verstehen und in bestimmten Situationen richtig handeln können. Sprechen Sie mit den Betreuungspersonen von socialhelp: Es gibt  viele Möglichkeiten, Ihnen und Ihren Verwanden zu helfen.