Man ist, was man isst – so heißt es in der Redewendung. Wer also gesund sein möchte, muss sich auch gesund ernähren. Aber was heißt das eigentlich? Darf man nur Dinkelstangen und trockenen Zwieback knabbern? Sicher nicht!
Dennoch ist es gerade im Alter wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Mit dem Alter verändert sich der Körper, und es tut gut, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen.
Zwischen 20 und 30 ist der Aufbau des Körpers abgeschlossen, und schon in diesem Alter verändert sich Einiges. Konnte man als ganz junger Mensch essen, so viel man wollte, schlagen sich die Kalorien plötzlich auf Hüfte und Bauch. – Ab jetzt beginnt der Körper zu altern, erst unbemerkt, später fällt auf, dass die Muskelkraft sich verringert, die Knochen brüchiger werden, die Sehkraft abnimmt. Das ist alles normal und nicht zu ändern, aber es ist doch möglich, diese Entwicklung durch die Ernährungsweise zu beeinflussen.
Schon ab 50 ändert sich der Körper.
Der Körperfettgehalt nimmt zu. Dafür reduzieren sich Wassergehalt, Knochenmasse und Muskeln. Der Energiebedarf verringert sich: Zwischen dem 25. und dem 64. Lebensjahr sinkt er um 330 kcal bei Männern und um 170 kcal bei Frauen! Doch die erforderliche Menge an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt gleich oder steigt sogar. Eiweiße, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe müssen weiterhin in einer konstanten Menge zugeführt werden. Dasselbe gilt für Ballaststoffe.
Eine altersgerechte Ernährung sollte vor allem:
- verträglich sein,
- gut schmecken,
- mögliche eingeschränkte Körperfunktionen berücksichtigen,
- Verdauungsvorgänge fördern,
- Organfunktionen unterstützen,
- auf den geringeren Energiebedarf abgestimmt sein,
- alle für den Körper notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge enthalten,
- die Widerstandskräfte stärken,
- die körperliche und geistige Leistungskraft stärken,
- von höchstmöglicher Qualität sein
Auf konkrete Nährstoffbedarfe, wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente usw. werden wir im nächsten Beitrag (in ca. 4 Wochen) eingehen. Schauen Sie also gerne wieder vorbei.
Was ist denn nun „gesunde Ernährung“?
Wer sich über gesunde Ernährung informieren möchte, findet sich schnell in einem Dschungel aus Ratschlägen wieder – und bleibt aufgrund der Fülle meist ziemlich ratlos zurück. Was braucht der Körper wirklich?
Dieser Frage ist die Diplom-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea Flemmer nachgegangen. In ihrem Ratgeber „Gesunde Ernährung ab 60“ (s.u.) hat sie zusammengetragen, worauf es im fortgeschrittenen Alter ankommt. Einen kleinen Auszug stellen wir vor:
Aus dem Inhalt:
Gesunder Darm: Sechs Tipps für eine gesunde Verdauung Perfektes Ess-Training: So fördern Sie Kraft und Ausdauer Ihres Darms Fünf beliebte Alltagssünden: Was der Körper auf Dauer übel nimmt Schlecht für Herz und Leber: Diese Lebensmittel besser meiden.
Mit dem Alter verändert sich der Körper und mit ihm auch der Nährstoffbedarf. Sich diesen Wandel bewusst zu machen, ist laut Flemming besonders wichtig. „So manche Beschwerden, die dem Alter zugeschrieben werden, liegen nur an falscher Ernährung“, ist sie überzeugt. „Sie müssen nicht krank werden, nur weil Sie älter sind“, lautet ihr Credo.
Jeder kann etwas für seine Gesundheit tun
Doch trotz der Mühen muss man sich bewusst sein: Eine Gesundheitsgarantie gibt es nicht. Denn neben den beeinflussbaren Größen, wie etwa Ernährung und Bewegung wirken auch genetische Faktoren
auf unsere Gesundheit ein. Entmutigen sollte das aber nicht: Jeder kann die Chance nutzen, seine Gesundheit bestmöglich zu unterstützen. Überlegen Sie doch mal, wie Ihre Ernährung im Alltag aussieht. Wenn man sich erst einmal bewusst man, wie man sich selbst ernährt, ist es auch leichter, Gewohnheiten umzustellen und sich vielleicht in Zukunft ein bisschen gesünder zu ernähren.