Wenn die Kinder aus dem Haus sind, wird es spürbar ruhiger im eigenen Leben. Aber auch ältere Menschen, die keine Kinder haben, erleben es oft, dass es leerer, stiller wird. Was zunächst vielleicht als angenehme Freiheit nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit empfunden wird, kann sich schleichend zu etwas auswachsen, das mehr und mehr als Qual empfunden wird: Aus dem Alleinsein, Für-Sich-Sein wird Einsamkeit. Ein Gefühl, das nur schwer auszuhalten ist. Und es ist so unnötig!
„Wer kümmert sich denn …“
Sicher, nicht jeder hat eine Familie, die sich um ihn kümmern kann. Aber letztlich bleibt es so, wie es immer im Leben war: Jeder ist für sich selbst verantwortlich – und wer möchte das nicht auch sein? Jede und jeder sollte sich, soweit es möglich ist, um Gesellschaft bemühen. Vielen Menschen fällt es schwer, aus eigenem Antrieb heraus Kontakte zu knüpfen. Aber das kann man lernen. Nehmen Sie sich kleine Schritte vor. Fangen Sie nicht mit großen Runden an, versuchen Sie doch erst einmal, mit der Nachbarin oder dem Nachbarn ins Allein, aber nicht einsam sein … Gespräch zu kommen. Sie werden sehen: Die meisten Menschen, wenn Sie offen und freundlich angesprochen werden, sind nett und hilfsbereit!
Einsamkeit ist nicht gleich Einsamkeit
Viele Menschen müssen im Alter den Verlust des geliebten langjährigen Partners oder auch guter Freunde verkraften und leiden unter dieser Einsamkeit. Dieses Gefühl kann sogar dann sehr stark sein, wenn tatsächlich soziale Kontakte stattfinden; es fehlt der Sinn im Leben. Andere haben das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, zu der aktiven, jugendlichen Gesellschaft nicht mehr dazu zu gehören. Dieser von Psychologen als „soziale Einsamkeit“ bezeichnete Rückzug ist nicht weniger schmerzlich. Es fehlt der Halt und man zieht sich immer mehr in sein Schneckenhaus zurück. Der erste Schritt ist sicherlich, auch vor sich selbst zuzugeben, dass man sich einsam fühlt. Und dann kann man nach Wegen suchen, was für einen selbst am besten passen könnte, wie man wieder „unter Menschen“ kommen kann.